Rekordhoch bei Lehrvertragsauflösungen im Kanton Luzern – FDP.Die Liberalen sieht Handlungsbedarf

Trotz einer unterdurchschnittlichen Quote der Lehrvertragsauflösungen (LVA) im nationalen Vergleich, verzeichnet der Kanton Luzern im Schuljahr 2023/24 gleich drei negative Rekorde. FDP-Kantonsrat Roger Erni, Kriens, fordert in diesem Zusammenhang von der Regierung Auskunft über die aktuelle Situation und mögliche Lösungsansätze.

Die Entwicklung der Lehrvertragsauflösungen (LVA) im Kanton Luzern zeige eine besorgniserregende Tendenz, betont Kantonsrat Roger Erni. «Noch nie gab es im Kanton Luzern so viele Lehrvertragsauflösungen wie in diesem Jahr». Weiter sei die Zahl der Abbrüche im ersten Lehrjahr auf einem historischen Höchststand und die Quote der Abbrüche bei EBA-Ausbildungen (Eidgenössisches Berufsattest) die höchste seit acht Jahren, erklärt Roger Erni.

Für Kantonsrat Roger Erni wirft diese Entwicklung zahlreiche Fragen auf, welche er an den Regierungsrat richtet:

  • Gründe und Zahlen: Welche konkreten Abbruchgründe sieht die Regierung und welche liegen effektiv vor? Gibt es Zahlen dazu?
  • Unterschiede nach Berufsgruppen: In welchen Berufen ist die Abbruchquote besonders hoch, und was sind die Gründe dafür?
  • Massnahmen: Welche Schritte unternimmt der Kanton Luzern in Zusammenarbeit mit der Organisation der Arbeitswelt (OdA) und dem Bund, um die Abbruchquote zu senken?
  • Innovative Ansätze: Könnten Basislehrjahre (BLI) wie dasjenige der ICT-Berufsbildung Zentralschweiz helfen, dass die Lernenden einfacher in den Berufsalltag kommen und dadurch weniger Lehrabbrüche entstehen? Das innovative BLI der Informatik startete im Jahr 2026 mit 6 Lernenden, mittlerweile geniessen zum Lehrstart rund 50 Informatik-Lernende diesen halbjährigen Berufseinstieg.
  • Stärkere Förderung des Brückenangebots: Kann das 10. Schuljahr helfen, die Berufswahl zu verbessern und somit Abbrüche zu verhindern?
  • Ausbau von Unterstützung: Ist die Lehraufsicht genügend kompetent, um in Abbruch-Situationen adäquat zu helfen?
  • Förderung innovativer Bildungsmodelle: Wie kann der Kanton Luzern Initiativen wie das Basislehrjahr der Informatik auf andere Branchen ausweiten?
  • Geeignete Lehrstellen: Laut Bildungsbericht 2023 begünstigen Defizite bei schulischen, kognitiven und nicht kognitiven Kompetenzen Lehrabbrüche. Gibt es für diese Gruppe von Schulabgängerinnen und -abgänger zu wenig geeignete Lehrstellen?

«Die berufliche Grundbildung ist ein zentraler Pfeiler für die Zukunft der jungen Generation und für die wirtschaftliche Entwicklung des Kantons Luzern.», betont Roger Erni. «Die FDP dankt allen Lehrbetrieben, dass sie junge Menschen ausbilden und ihnen mittels der beruflicher Grundbildung – ein geniales Instrument – eine Perspektive für die Zukunft und für die persönliche Weiterentwicklung geben».